😤 Welt: 04.03.2013 - Time to say goodbye oder Hasta la vista, Microsoft

So, es ist soweit. Nach einer längeren Testphase und Migrationsplanungen wird nun auch mein letztes Microsoft-System (Windows SBS 2011) durch ein Unixoides Betriebssystem ersetzt. Meine Arbeitsserver sind schon lange M$ frei, aber beim Domänencontroller/Exchange inkl. den diversen Diensten habe ich mich - auch aus Zeitgründen - lange gedrückt um einen Ersatz zu finden.

Aufgrund diverser Querelen in der letzten Zeit und auch aufgrund der fraglichen Produkt- und Lizenzpolitik von M$ (u.a. wird wohl der SBS in der aktuellen Form eingestellt) habe ich mir nun doch die Zeit genommen.

Die Liste der Gründe ist lang, trotzdem der Versuch einer Zusammenfassung - Ohne Anspruch auf Vollständigkeit ;)
  • Das alte Drama: Registry & Co. - Wer einmal ein Mainboard oder RAID-Controller bei einem Windows System getauscht hat, weiß was ich meine.
    • Der Bluescreen "STOP INACCESSIBLE BOOT DEVICE" ist noch das harmloseste Problem
    • Gefrickel in der Registry mit Recovery-Systemen damit alle Treiber und Device-ID's wieder "passen"
    • Der Bonus-Level: Du böser, böser Raubkopierer du - Die Windows-Aktivierung ist natürlich ungültig und man wird nachts um 4 genötigt mit der Support-Hotline von M$ zu telefonieren und Grundsatzdiskusionen zu führen wieso man es sich erlaubt hat, das Mainboard zu tauschen. Ab Windows 2008 SBS verweigert nämlich das System eine Authentifizierung von Benutzern, solange keine erneute Aktivierung vorgenommen wurde. Also lieber von M$ nerven lassen als den Shitstorm der Benutzer die sich dann am Morgen nicht an der Domäne anmelden können. Oder viel, viel schlimmer - Eine Supernase auf Dienstreise kommt nicht auf sein Webmail und kann somit nicht auf irgendeine, superwichtige, PowerFURZ-Präsentation zugreifen…
  • Keine Vollverschlüsselung für Partitionen größer als 2TB - Nervig… (Aber wie würden unsere div. Innenminister jetzt im Chor singen: Nur Terroristenraubmordkopierer nutzen eine Verschlüsselung)
  • Bibbern, ob nach der nächsten Patch-Orgie das System wieder korrekt startet - Trotz vorab Tests der Updates.
    • Hierzu ein Witz aus der Praxis:
      PaSo hat die komplette Serverlandschaft inkl. aller Workstation-Konfigurationen in Virtuellen Maschinen und testet fleissig jedes Update vor der Freigabe auf dem live System. So weit, so unspektakulär. In den VM's läuft alles problemlos durch, also im live WSUS alles freigeben und im Wartungsfenster Nachts die Server aktualisieren.
      Überraschung: Der Domänencontroller bleibt stehen "Gruppenrichtlinien werden angewendet" - Nichts geht mehr. Ich habe ca. eine Stunde gewartet, da es nichts ungewöhnliches ist das sich der Gruppenrichtlinendienst nach Updates etwas Zeit lässt. Dann muss es wohl sein, den Resetknopf gedrückt und das System im Abgesicherten Modus gestartet - Aber keine wirkliche Fehlerursache gefunden. Also "Big G" konsultiert ob mit den aktuellen Updates irgend ein Problem bekannt ist, keine wirklich erhellenden Antworten gefunden, aber in einem Nebensatz in einem Artikel wurde erwähnt das der Gruppenrichtliniendienst auf IPv6 für localhost besteht und zwar ausschließlich auf IPv6. Ich konnte mir zwar nicht erklären, wieso das IPv6-Interface deaktiviert sein sollte, aber ich habe trotzdem mal nachgeschaut. Interessant, das IPv6-Interface war in der Tat deaktiviert. Es konnte nicht reproduziert werden, welches der Updates dafür verantwortlich war. Nach der Reaktivierung von IPv6 habe ich das System neu gestartet und siehe da, der Domänencontroller lebte wieder. Total meschugge...
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Was ich wirklich vermissen werde, ist "Directory Opus" als Dateimanager.

Erstellt durch: MuseumsWelt V6.01.18 Edition Merkel'sches #Neuland / EU Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)
Erstellt am: 23.04.2024 05:14